Moos+Buttermilch+Zucker, mixen und an die Wand pinseln, nach kurzer Zeit wächst ein wunderschön flauschiges Moosbett aus seinem gemalten Kunstwerk.
Viele kennen die Bilder und die Rezepte die immer wieder auf Internetseiten beschrieben werden, die sehen dann manchmal so aus:
1)Man gebe 500ml Buttermilch, 200gr Zucker, Moos und einen schuss Bier in eine Schüssel…
2)…dann mixt man das ganze bis es eine möglichst glatte, dickflüssige Masse ergibt, die etwa die konsistenz von Wandfarbehat.
3)Man kann die Flüssigkeit in Einmachgläser abfüllen und bis zu einer Woche aufbewahren, bevor man loslegt damit zu MalenIst da was dran oder ein Internetgerücht?
Erstmal vorweg, es heisst die Moose und nicht das Moos, es gibt rund 16.000 Arten und Merkmale sind das Moose keine Wurzeln schlagen und Nährstoffe durch Flüssigkeit direkt über die “Blätter” aufnimmt.
Sie sind sogesehen Pionierpflanzen da Sie sich auf leblosen Untergrund ansiedeln können und sich Biomasse darunter sammelt die nach der Zeit fruchtbar werden kann.Ausserdem sind Moose natürlich lebensraum für Insekten und wärme isolierend was andere Pflanzen mögen könntenIch habe jetzt fast 1 1/2 Jahre mit Moosen und verschiedenen Rezepturen Experimentiert und habe herausgefunden das das ganze nicht so einfach ist wie beschrieben wird. Dabei habe Ich mit verschiedenen Moosen und Flechten gearbeitet, den Zuckeranteil im Rezept variiert und Buttermilch auch schon durch Bier ersetzt oder mit einander kombiniert.
Ich habe Erlebt das das Gemalte entweder vertrocknete oder anfing zu schimmeln aber es gab auch kleine Erfolgserlebnisse. An manchen Stellen hat sich was getan aber nur minimal, weit vom flauschigen Moosteppich entfernt. Teilweise konnte man beim sehr genauen Hinsehen feststellen das sich die Moose wohl sporenartig entwickeln manchmal aber auch nur punktuell.
Meine Erfolgserlebnisse dabei waren nicht viele die Versuche mit Schimmel und Austrocknung haben überwiegt.Ich fing an Moose aus der Stadt und auch grossflächige Stücke vom Waldboden zu sammeln und in Form zu kleben.
Als Kleber benutze Ich tatsächlich die Tunke aus den gemixten Moosen und noch einen anderen geheimen, organischen Kleber. Als Kleber hilft die Tunke scheinbar da sich das Moos schneller anfängt am Objekt zu verankern.
Damit bin Ich in der Lage schriftzüge oder Formen an Wände wachsen zu lassen aber das hängt sehr stark von der Fläche ab.
Da ist einiges zu beachten z.b. wie die Moose am Anfang halten sollen, am besten ist eine Schräge, aber am wichtigsten ist eine dauerhaft feuchte und schattige Stelle.Auf den Bildern von Arbeiten wie von Anna Garforth ist deutlich zu sehen das ausgeschnitten wurde und Schablonen benutzt werden.