Ein Landwirtschaftsgemeinschaftshof (oder auch Gemeinschaftshof) ist ein Zusammenschluss einer Gruppe von Verbrauchern und eines Partner-Landwirtes.
Die Verbraucher geben eine Abnahmegarantie (für 6 Monate oder ein Jahr) für die Produktion des Landwirtes und erhalten im Gegenzug Einblick und Einfluss auf die Produktion (zumeist biodynamisch oder anderweitig ökologisch). Diese Partnerschaft unterstützt eine lokale Produktion und eine lokale Ernährung.
„Gemeinschaftshöfe stellen ein Konzept dar, das eine Gemeinschaft von Produzenten und Konsumenten bildet. Die Konsumenten stellen ihre direkte Unterstützung dem örtlichen Bauern zur Verfügung, der sie versorgt. Dieser will sein Bestes tun, um Nahrungsmittel in zureichender Menge und Qualität bereitzustellen, um die Bedürfnisse und Erwartungen der Konsumenten zu befriedigen.“ (Übers. a. Lamb, 1994, S. 8.)
Verbraucher verpflichten sich gemeinsam, die laufenden Kosten (einschließlich Löhne) eines landwirtschaftlichen Betriebes für das jeweilige Wirtschaftsjahr zu tragen. Im Gegenzug erhalten sie die dort erzeugten Produkte. Für gewöhnlich findet einmal pro Jahr, vor Beginn des jeweiligen Wirtschaftsjahres, eine Versammlung statt, bei der die Konsumenten ihre Mitgliedschaft erneuern und ihren finanziellen Beitrag mitteilen.
CSA ist weniger ein ausformuliertes Konzept als die Grundüberlegung, dass alle Menschen wieder einen größeren Bezug zur Landwirtschaft haben sollten und so deren Wichtigkeit erkennen. Indem sie jeweils für ein Jahr Verantwortung – besonders in finanzieller Hinsicht – für einen konkreten landwirtschaftlichen Betrieb in ihrer Region übernehmen, sollen sie ein Verständnis für dessen Probleme entwickeln, aber auch den kulturellen Wert einer vielfältigen ökologischen Landwirtschaft erfahren.
„Unser Ziel ist, nicht nur Nahrung wachsen zu lassen, sondern auch Bewußtsein… Wir haben nicht alle Antworten, aber wir können einige Fragen stellen. Wie können wir weiterhin nachhaltig Landwirtschaft betreiben? Wie können wir nicht nur den Boden bewahren, sondern auch den Bauern? Industrielle Landwirtschaft ist nicht die Antwort. (Übers. a. McFadden, 1990, S. 44.).
quelle: http://www.buschberghof.de/Seiten/CSATheorie.html
Das Konzept entstand in den 1960er Jahren in Japan, wo heute etwa ein Viertel der Haushalte an einem Teikei (dt. „Partnerschaft“) beteiligt sind.
In den USA entwickelte sich die dort Community-supported agriculture (CSA) genannte Wirtschaftsweise jedoch unabhängig davon in einem Kreis um den biodynamischen Landwirt Trauger Groh und durch den aus der Schweiz eingewanderten Jan VanderTuin. Dort bestehen CSA-Gemeinschaften seit 1985, zurzeit mit etwa 1500 Gruppen.
Bei Genf in der Schweiz besteht seit 1978 die Kooperative Les jardins de Cocagne („Schlaraffengärten″).[1]
In Frankreich existiert dieses Kooperationskonzept unter dem Namen „Association pour le maintien de l'agriculture paysanne“, kurz AMAP, (Verbrauchervereinigung für die Beibehaltung der bäuerlichen Landwirtschaft). Es handelt sich dabei um regional agierende Vereine, die der gesicherten Abnahme von landwirtschaftlichen Produkten aus deren Herkunftsregion durch ihre Mitglieder und Unterstützer dienen. Typische Produkte sind Früchte, Gemüse, Eier, Käse, Fleisch und weitere Erzeugnisse.[2][3][4]
In Deutschland gilt der Demeter-Betrieb Buschberghof in Fuhlenhagen als Keimzelle für die zurzeit (2012) achtzehn Gemeinschaften.[5] Viele weitere Ökobauernhöfe sowie Foodcoops bieten als wesentlich einfachere Variante sogenannte Gemüse-Abo-Kisten an.
CSA war eines der favorisierten Konzepte auf dem Weltsozialforum 2001 in Porto Alegre (Brasilien).
quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Landwirtschaftsgemeinschaftshof
Eine Liste von CSA betrieben in Deutschland
http://www.solidarische-landwirtschaft.org/